Irak
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Unter der Diktatur Saddam Husseins gab es zwei staatliche Fernsehsender. Nun senden landesweit im Irak 42 Fernsehsender und es gibt 180 Zeitungen und Zeitschriften. Seit dem Einmarsch der Besatzungsmächte 2003 und der darauf folgenden amerikanischen Pressezensur kamen 300 Journalisten im Land ums Leben. Die irakische Journalistengewerkschaft hat 11.000 Mitglieder und weitere 5000 wollen beitreten. Die Journalisten warten darauf, endlich offiziell anerkannt zu werden. Sie kämpfen entgegen des brutalen Alltags mit Attentaten und Entführungen dafür, frei berichten zu können. Und dafür, daß die Behörden und Machthaber sich daran gewöhnen, sich mit der vierten Gewalt auseinander zu setzen. Ein Zehntel der Abgeordneten sind noch Sympathisanten der ehemaligen Baath-Partei, der Einheitspartei unter Saddam. Einer davon mußte sein Amt aufgeben, nachdem er sich in einer Fernsehsendung für diese Partei aussprach.
Etikett/en: Irak
Bagdad
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7 Jahre nach dem Sturz des Diktators Saddam Hussein ist in der irakischen Hauptstadt die Versorgung der Einwohnerinnen mit Wasser und Strom noch immer ein großes Problem. Hier ist die öffentliche Stromversorgung eingestellt worden, private Anbieter liefern für viel Geld Strom an die Haushalte. Mit dem Investitionsvolumen von 1 Milliarde Dollar und französischer Hilfe wird ein großes Wasserwerk gebaut. Die Amerikaner zogen hier wie so oft im Irak bei der Auftragsvergabe den Kürzeren. Trotz der Korruption im politischen und wirtschaftlichen Bereich geht der Aufbau voran, es wird fleisig gebaut. Dafür wird auch ein Zementwerk mit französischen Geldern hochgezogen. Eine Untersuchungskommission hat festgestellt, daß Milliarden Dollar für den Wiederaufbau unterschlagen wurden und die amerikanische Besatzung zu nichts geführt hat. Im öffentlichen Leben nehmen nun immer mehr Iraker die Kontrolle in die eigene Hand, was seither die Vereinigten Staaten von Amerika geleistet haben.
Etikett/en: Irak
Spielzettel 25.06.10
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Eröffnung mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio
Mina Agossi (voc) – After You’ve Gone
WM-Song IPPNW – Angela Merkel
Mike Stern (g) – Check One
McCoy Tyner (p) – Blues Stride
David Murray (bcl,ts) und Randy Weston (p) – The Healers; Blue Moses
Batucada Sound Machine – Batucada Ae
Dickie Wells (tb) Orchestra – I Got Rhythm
Gary Burton (vib) und Carla Bley (p) – Some Digre
Yusef Lateef (fl) – Nubian Lady
Kompaktscheibe der Woche: ‚The Healers‘ 1987 mit Randy Weston (p) und David Murray (ts,bcl)
Kommentar 25.06.10
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Fußball
Sämtliche Regierenden auf unserem Planeten sind froh, wenn alle vier Jahre die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen wird. So wird vom eigenen Versagen abgelenkt während dieser vier Wochen. König Fußball regiert die Welt, er ist unser Leben, sangen mal die deutschen Balltreter. Und so fiebert man mit der Mannschaft mit, die den gleichen Personalausweis wie mensch selbst inne hat. Durch Zufall in ein Land geboren, ohne eigenen Verdienst. Innerhalb der Grenzen eines von 32 Staaten, die sich für die Endrunde qualifiziert haben. Es fehlen mal wieder die zukünftigen Großmächte Indien und China. Erst wenn die mal dabei sind, wird das ein repräsentatives Weltturnier. Natürlich macht mensch hier den großen Reibach mit gedopten Hochleistungssportlern, die sich die Knochen kaputt treten und keine vollständigen Sätze in die Mikrophone der Fernsehsender stammeln können. Die Hoffnungen der von Europa und Arabien geschundenen Afrikanerinnen beispielsweise gehen nicht in Erfüllung, da nur der gewinnt, der am meisten Geld in diesen Sport bläst. Ein Fußballspieler sollte aber nicht mehr als das Doppelte des Gehalts eines Schlossers verdienen. Durch die Medien und die Mafia ist hier ein äußerst krankes Verhältnis entstanden.
Etikett/en: Kommentar
Argentinien
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In diesem südamerikanischen Land wird der Kult um den Fußball mit religiösem Eifer betrieben. Diego Armando Maradona ist für die Einheimischen ein Gott. Man geht am Sonntag ins Stadion wie man in die Messe geht. Erniedrigende Beschimpfungen der Anhänger des Gegners auf dem Platz gehören zu diesem Kult. Einem Fußball-Radioreporter wird viel abverlangt: er muß belesen sein und blumige Kommentare während eines Spiels abgeben, das geht dann auch mal ins Lyrische. Die Argentinierinnen legen wohl die größte Fußballverrücktheit auf unserem Planeten an den Tag.
Etikett/en: Argentinien