Neues Jahr 2016, neues Glück

Nachdem ich 2015 komplett ausgesetzt habe, fahre ich am 1.1.16 fort mit einem wöchentlichen Eintrag auf meiner Heimseite. Im Gesichtsbuch war ich jedoch sehr aktiv. Ich habe ein gesundes Jahr hinter mich gebracht ohne 13 Jahre Politik und ohne 13 Jahre Radiomachen, was allesamt nicht viel Sinn gemacht hat, eine späte und bittere Erkenntnis. Nachdem die Tiere wegen des Mitternachtskrieges einen Herzinfarkt bekommen haben und heute überall leere Sektflaschen und Ballereimüll herumlagen, bin ich froh, daß der Spuk vorbei ist. Über die Feiertage muß ich arbeiten, so gestern und auch morgen.

Gerlinde hat mich gefragt, was mein größter Wunsch für das neue Jahr ist. Daß der Krieg in Syrien aufhört. Dann können der Zar und der Sultan einpacken und mit ihnen alle Schlächter, die Schuld an dem Ganzen sind. Und die Flüchtlinge können ihre zertrümmerte Heimat wieder aufbauen. Das ist eine bessere Lösung, als Merkel wählen.

Ich werde Konzerte geben, mich zu den Bahai gesellen, im Theaterhaus arbeiten, bei meinen Freundinnen aufräumen und natürlich lesen, Jazz und Weltmusik und Deutschlandfunk hören, arte gucken, die Zeit lesen, Autorenfilme anschauen. Das reicht für ein Jahr.

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volxmusik 1. Juni 2013

Die volxmusik war spannend: zu Gast bei mir im Freien Radio war Doktor Kamal Sido. Der Kurde stammt aus Syrien, hat in Moskau studiert und ist anerkannter Asylant in der BRD. Seit 2006 ist er Nahost-Referent bei der Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen. Die Musik kam wie immer vom Studiogast, das ist Tradition seit 7 Jahren. Herr Sido hat ausschließlich arabische Musik mitgebracht, die einen Syrienbezug hat.

Die Situation im Bürgerkrieg in Syrien, der seit zwei Jahren tobt, ist äußerst schlimm. Über 100.000 Menschen sind gestorben, Millionen sind im Land auf der Flucht und haben es teilweise in die Nachbarländer geschafft. Die Hoffnung liegt nun auf der Syrien-Konferenz, die von den Vereinigten Staaten und Rußland einberufen werden soll. Wenn diese scheitert, wird die Situation noch brutaler.

Herr Sido sprach sich für den Sturz des Diktators Assad aus und wünscht sich eine föderale Struktur unter demokratischer Führung in seinem Land. Er hofft, daß die Muslimbrüder nicht alles an sich reißen, wie in Tunesien oder Ägypten. In der Sendung berichtete er vom arabischen Frühling und seinen Ursprung, auch den Anfang des Krieges in Syrien, bei dem zuerst Kinder gefangen genommen, gefoltert und getötet wurden. Auf deinen Wunsch schicke ich dir per Post einen Mitschnitt der Sendung auf  Hörkompaktscheiben.

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Abdel Azrié

Azrié ist ein französischer Sänger und Dichter, der in Aleppo geboren wurde. Dies ist eine syrische Stadt, die 5000 Jahre auf dem Buckel hat und jetzt im Krieg viel leiden muß.  Zum Konzert im Theaterhaus, das der Architektur-Verlag Esefeld und Traub aus Stuttgart vermittelte, brachte der Syrer eine Knopf-Akkordeonistin und einen Cellisten aus Frankreich sowie einen Trommler und einen Oud-Spieler aus Damaskus mit. Dazu gesellte sich noch spontan ein deutscher Trommler dazu. Azrié brachte Gedichte zu Gehör, die teilweise Jahrhunderte zurückreichen wie auch das Vorwort des ältesten Epos der Menschheit, Gilgamesch oder der Anfang des  Johannes-Evangeliums. Aber auch Sufi-Dichter wurden geehrt. Die Musikerinnen begleiteten die Stimme des Meistersängers im Hintergrund mit viel Respekt. Ein runder Abend mit klassischer arabischer Musik, dessen Gedichte vom Schriftsteller Suleyman Taufiq ins Deutsche übersetzt und auf eine Leinwand projiziert wurden. Ein schöner und besinnlicher Abend mit viel Tiefgang.

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