China
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Wegen der Pressezensur durch die kommunistische Zentralregierung kennt im Land kaum jemand den aktuellen Friedensnobelpreisträger Lui Xiabao. Die Frau des chinesischen Dissidenten wird vor der Weltpresse abgeschirmt. Ein ehemaliges Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei ist seit 1989 unter Hausarrest. Er hat die Demokratiebewegung seinerzeit am Platz des himmlischen Friedens in Peking unterstützt. Seiner Meinung nach kann ein demokratischer Wandel nicht von außen kommen, sondern muß von innen bei der Führung des Landes beginnen. Das Wirtschaftswachstum allein bringt China nicht den Fortschritt an sich. Nur an der Universität in Peking, von wo die Demokratiebewegung seinerzeit ausging, sind Professorinnen und Studentinnen informiert. Sie verstehen es wie wenige, die staatlichen Zensuren im Zwischennetz zu umgehen. Und in Hongkong, der ehemaligen britischen Kolonie, werden für die Freilassung Xiabaos Unterschriften gesammelt und dort wurde auch eine Freiheitsstatue in Menschengröße aufgestellt.
Etikett/en: China
Mexiko
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Das Land leidet extrem unter der Herrschaft der Drogenkartelle, die den Kokainhandel für die Vereinigten Staaten im Norden des Landes organisieren. Dutzende von Journalistinnen wurden hier in den letzten Jahren umgebracht. Nach diesen Hinrichtungen bleiben die Staatsanwaltschaften untätig aus Angst vor den Verbrechern. Die Presse muß bestimmte Grundregeln einhalten: nicht für eines der konkurrierenden Kartelle Partei ergreifen und ebenso nicht für die Bundesregierung. Bei Zuwiderhandlung müssen sie militante Angriffe auf die Redaktionen erleiden und die Journalistinnen benötigen Personenschutz, wenn sie sich nicht mundtot machen lassen wollen. Bei einigen Städten hat die Presse jedoch resigniert und sich vor der Gewalt gebeugt. Ein Denkmal erinnert an die Morde an den Journalistinnen, von denen kaum einer aufgeklärt wurde.
Etikett/en: Mexiko
Spielzettel 15.10.10
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Eröffnungsklingeln mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio
Carmen McRae (voc) – Nightingale Sang In Berkley Square
Toto Blanke (g) Electric Circus – Hallo J.
Jean-Louis Matinier (acc) – Seven Steppes
Regina Carter (viol) – Don’t Git Sassy; Don’t Mess With Mr. T; For Someone I Love; Higher Ground
Gianluigi Trovesi (cl) & Gianni Coscia (acc) – Villanella
Billy Eckstine (voc) – My Deep Blue Dream
Kompaktscheibe der Woche: Motor City Moments (2000) von Regina Carter: Regina Carter (viol), Marcus Belgrave (tp), James Carter (bcl,ts), Werner ‚Vana‘ Gierig (p), Darryl Hall (b), Alvester Garnett oder Lewis Nash (dr), Mayra Casales (perc)
Kommentar 15.10.10
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Das Fernsehen
Empirische Studien belegen, daß die Dummen durch das Fernsehen dümmer werden und die Klugen klüger. Es gibt neben den von Bundeskanzler Helmut Kohl eingeführten konservativen privaten Fernsehsendern auch arte, 3sat und Phoenix. In bildungsfernen Haushalten weltweit läuft von morgens bis nachts die Glotze, auch während der Mahlzeiten. Wer Qualität haben will, hört auch mal gezielt Radio, beispielsweise die Kultursender der öffentlich-rechtlichen Stationen oder Deutschlandfunk und natürlich die Freien Radios. Die Diskussionsrunden lohnen sich allesamt nicht zum Zugucken, hier wird nur heiße Luft gesendet, da sich die gegnerischen Lager, die gleich vertreten sind, nur gegenseitig neutralisieren. Abgesehen davon, daß dort ein Cem Özdemir eine gute Figur abgibt, da er Erzieher ist und es dort meistens wie im Kindergarten zugeht. Unter den Linden und die Phoenix-Runde mitsamt dem Presseclub der ARD sind hier eine rühmliche Ausnahme. Und natürlich fast alle Runden im Radio. Bild und Ton des Fernsehers haben die größte Macht über die Menschen von allen Medien. Wenns hüpft und blinkt, kann man nicht einfach wegschalten. Wie oft erwischt sich die Bürgerin beim Entspannen vor der Glotze anstatt ein gutes Buch in die Hand zu nehmen. Mittlerweile muß mensch auch feststellen, daß die Existenz des Fernsehens Weltrevolutionen im Keim erstickt. Bevor mensch auf die Straße zum Demonstrieren geht schaut es lieber vorher in die Röhre. Oder man konsultiert das Zwischennetz, das viele Menschen schnell zusammentreiben kann. Grundsätzlich gilt: spiel mal wieder mit deinen Kindern und laß deine Gerätschaften aus! Dies ist auch Lebensqualität.
Etikett/en: Kommentar
USA
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Die Bewegung gegen den ersten Staatspräsidenten mit dunkler Hautfarbe nimmt immer militantere Züge an. Der bisherige Höhepunkt war die Versammlung von 500.000 überwiegend rosahäutigen Mittelschichts-Angehörigen vor dem Gedenkzentrum für Abraham Lincoln. Zusammengetrommelt hatte diese einfältige Schar von selbsternannten Patriotinnen ein Fernsehprediger von Fox News. Dieser erzkonservative Fernsehsender hatte seinerzeit den Vorgänger Barack Obamas mit allen Mitteln unterstützt. Starrednerin war bei diesem Auflauf die gescheiterte Vizepräsidentschaftskandidatin der konservativen Republikanerinnen, Sarah Palin. Die Gouverneuerin Alaskas wird über den Haß auf die brillante Intelligenz des Professors Obama schon als neue Präsidentin gehandelt. Nach der Teefeier gibt es eine neue Bewegung der Gegnerinnen: die Eidbewahrerinnen. Mit pseudochristlicher Rhetorik versuchen diese mit allen Mitteln, den Kommunisten Obama aus dem Amt zu jagen. Mit Fahnen, Bibeln und Schwörzeremonien legen diese Menschen auch die Grundlage für neue Milizen. Die führen in Soldatenkleidung Übungen in Wäldern durch, um ihren Ernstfall zu proben. Diese ehemaligen Soldatinnen und Polizistinnen behaupten, sich auf ihre Gründungsväter zu berufen (waren da keine Frauen dabei?). In 3 Wochen sind Kongreßwahlen und die Sektiererinnen haben eine wichtige Grundlage für eine Wahlniederlage der Demokratinnen unter Obama gelegt. Für diese Menschen ist der Präsident kein Christ und den bekämpfen sie deshalb bis aufs Blut.
Etikett/en: Vereinigte Staaten