Riessler-Levy-Matinier beim Osterjazz

Das zweite Konzert am Sonntagabend in T1 bestritt ein Trio, bestehend aus dem deutschen Bassklarinettisten Michael Riessler, dem amerikanischen Mundharmonikabläser und Pianisten Howard Levy und dem Akkordeonisten Jean-Louis Matinier aus Frankreich, alle drei führende Vertreter auf ihren Instrumenten. Als ein hochvirtuoses und präzises Trio, boten sie kammermusikalischen Jazz mit einer Prise Klassik und einer Portion Blues. Manchmal hörte mensch ein ganzes Orchester heraus, selbst wenn einer der drei ein Solo darbot. Aberwitzige Kaskaden folgten auf besinnliche Momente. Erdige Höhenflüge hielten das Publikum in Bann.

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Nguyen Le & Saiyuki beim Osterjazz

Am Ostersonntag große Begeisterung bei den Zuhörenden nach der mitreißenden und hochkarätig besetzten Reise von Japan über China und Vietnam nach Indien. Der alte Haudegen Nguyen Le an der elektrischen Gitarre, geboren und lebend in Paris, hatte ein Trio mitgebracht. Er selbst als Repräsentant Vietnams reiste mit dem indischen Tabla-Spieler Prabhu Edouard und der japanischen Koto-Spielerin Mieko Miyazaki nach Stuttgart zum Konzert in der Halle T1 ins Theaterhaus. Bei vier Stücken wurde dieses nach einem alten chinesischen Roman benannte Saiyuki-Trio um den chinesischen Erhu-Spieler Guo Gan erweitert. Zupackendes Zusammenspiel und glänzende Einzeldarbietungen bei einem für wahre Weltmusik stimmigen panasiatischem Jazz.

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Spielzettel 02.04.10

Eröffnungsklingeln mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio

David Brubeck (p) und Paul Desmond (as) – Balcony Rock

Geri Allen (p) – Drummer’s Song

Peter Herbolzheimers Rhythm Combination and Brass – Mr. Clean

Herb Ellis (g) und Jimmy Giuffre (ts) – A Country Boy

Eric Dolphy (fl) – April Fool

Abdullah Ibrahim (p) Trio – Someday Soon Sweet Samba

Erskine Hawkins (tp) Big Band – Drifting Along

Dave Douglas (tp) – A Single Sky; The Frisell Dream; Rock Of Billy; A Strange Liberation

Stuttgart Jazz Orchestra – Feuerwerxmusik

Art Farmer (tp) und Benny Golson (ts) – It Ain’t Necessarily So

Ned Rothenberg (as) Double Band – Waltz Fracture

Kompaktscheibe der Woche: Dave Douglas – Strange Liberation (2003) mit Dave Douglas (tp), Bill Frisell (g), Chris Potter (ts, bcl), Uri Caine (key), James Genus (b) und Clarence Penn (dr,perc)

Very Kühn Quartett beim Osterjazz

Da haben sich zwei gefunden. Axel Kühn, der Saxophonist und Axel Kühn, der Bassist. Ersterer ist schon ein paar Jahre älter, aber in keiner Weise verwandt mit dem Zweiten. Und sie haben ein Quartett gebildet mit dem Klavierspieler Chris Gall und Marcel Gustke am Schlagzeug. Alle vier boten packenden Hauptstrom-Jazz. Sie spielten immer abwechselnd eine Komposition von Axel Kühn und dann eine von Axel Kühn. Der eine hat als Hauptinstrument das Tenorsaxophon, spielte auch bei einem Stück Bassklarinette und Altflöte, bei der Zugabe griff er zum Sopransaxophon. Und er gehört der SWR Big Band an. Ein schöner Abschluß dieses Festivaltages in der T3, T1 war schon zu Ende, nur in der T2 ging es noch weiter.

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