West-Afrika

50 Jahre ist es nun her, daß ehemalige französische Kolonialländer unabhängig wurden. Hier leben mittlerweile 50 Millionen Menschen, ein großer Teil sind Analphabeten. Die Rolle der Kolonialmächte haben nun die internationalen Konzerne übernommen. Die Hoffnungen der Afrikaner auf Wohlstand sind nicht erfüllt worden. Heute undenkbar, daß in Afrika Flugzeuge oder Autos hergestellt werden oder daß Menschen von diesem Kontinent Rennfahrerin, Pilotin oder Astronautin werden. Afrika ist reich. Die dortigen Bodenschätze werden jedoch immer noch zugunsten Europas ausgebeutet. Trotzdem sind Menschen aus den ehemaligen Kolonien in Europa unerwünscht, obwohl mensch auf deren Rücken im Wohlstand lebt und dieses dem ungerechtem Welthandel zu verdanken hat. Auf unserem Kontinent schottet mensch sich ab gegen Einwanderinnen, die an unserem Wohlstand teilhaben wollen und welcher jedoch auf die Unterdrückung der Länder des Südens zurückzuführen ist. Viele Afrikaner leben als Illegale unter uns und werden als Rechtlose ausgenützt. Abgesehen davon, daß viele auf dem Weg zu uns ums Leben kommen. Vielleicht dauert es nochmals 50 Jahre bis der Kontinent Afrika auf unserem Planeten seine Bedeutung erlangt hat, der ihm zusteht. Heute jedoch geht sämtliche Wirtschaftsmacht am Kontinent vorbei, Afrika ist von der internationalen Politik abgeschrieben. Allein die Chinesen investieren in die Infrastruktur Afrikas und zeigen den überheblichen Europäern, wie man den Afrikanern auf Augenhöhe begegnet. Eine Chance für Europa, die wir nicht zuletzt wegen des Rassismus in unseren eigenen Köpfen nie ergriffen haben. So kommt die Arroganz, die von uns in die Welt gebracht wurde, wie ein Bumerang zu uns zurück. Die Zukunft gehört China, Indien oder Brasilien, Europa wird abgeschrieben, und Afrika irgendwann wieder das Zentrum des Planeten werden, was es schon einmal bei Gründung der monotheistischen Religionen war.

Etikett/en:

Spielzettel 09.07.10

Eröffnungsklingeln mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio

Ursula Dudziak (voc) – Funk Rings

Carla Bley (p) – The Piano Lesson

Cassandra Wilson (voc) – Road So Clear

Paquito D’Rivera (as) – Tanga

Oregon – Distant Hills; Song For A Friend; Canyon Song; Mi Chinita; Aurora

Bud Powell (p) – The Scene Changes

James Carter (ts) – Avalon

Kompaktscheibe der Woche: Distant Hills (1973) von Oregon: Paul McCandless (oboe), Glen Moore (viol,fl,b), Collin Walcott (cl,p,perc,g,sitar), Ralph Towner (p,tp,g)

Kommentar 09.07.10

Die bundesdeutsche Präsidentin

Christian Wulff ist der zehnte Bundespräsident seit 1949. Zweimal stellte die FDP, zweimal die SPD dieses Oberhaupt. Bleiben noch 6 restliche für die CDU. Da die Konservativen das Regierungsgen haben, scheint es selbstverständlich zu sein, daß sie in den letzten 61 Jahren über 51 Jahre dieses Amt innehatten. Abgesehen von den zwei Ausrutschern mit Gustav Heinemann und Johannes Rau für die SPD, zusammen waren diese zwei 10 Jahre im Amt. Es wird mal wieder Zeit für eine Linke an der Spitze des Staates. Eine Frau wäre überfällig, wieso nicht mal von den Grünen? Antje Vollmer oder Kathrin Göring-Eckhard würden hier sicher eine gute Figur abgeben oder wieder ein Mann wie beispielsweise Lothar Bisky wäre genauso geeignet. Aber immer haben die Kons in der Bundesversammlung die Mehrheit und setzen einen aus ihren Reihen in dieses Amt. Und die Massenmedien stellen das Ganze nicht in Frage, sondern denken gelegentlich über eine Direktwahl nach. Sie problematisieren aber nicht das Übergewicht der Kons in diesem Amt, das eine Verschiebung der Realität ist, denn die Mehrheit in der Bevölkerung ist politisch links von der Mitte. Daß dies bei den Wahlen nicht immer klar zum Ausdruck kommt liegt an dem Schulterschluß der Kons mit den Verlegern und Intendanten und der gesamten Wirtschaft mit dem dazugehörigen Geldadel.

Etikett/en:

Vietnam

In diesem von einer kommunistischen Einheitspartei regierten Land lag das Wirtschaftswachstum zuletzt bei 8 Prozent.  Seit dem Ende der 90er Jahre wurde auch hier der Kapitalismus eingeführt. Im Nordwesten des Landes lebt mensch vom Anbau von Bambus. Dieser wird, zu Flößen zusammengebunden, über Flüsse zu den weiterverarbeitenden Fabriken gebracht. Diese Betriebe sind genossenschaftlich organisiert: ein Unternehmer und seine Familie allein firmieren in einem Fall als die alleinigen Genossenschafter einer Bambusfabrik. Aus dem Bambus werden überwiegend Eßstäbchen und Möbel produziert. Eine französische Entwicklungsorganisation schult die Bambusbauern bei den Baumschulen, dem Gemüseanbau und Fischzucht als Nebenerwerb und Selbstversorgung. Außerdem helfen sie mit Zusatzmöglichkeiten beim Bambus wie beispielsweise der Pilzzucht mit Sägespänen.  Nachdem diese Organisation unter Einsatz von Agraringenieurinnen in den letzten fünf Jahren erste Erfolge vorweisen kann, ist deren Zukunft gefährdet. Denn Entwicklungshilfe für Vietnam soll eingestellt werden, da es wirtschaftliche Erfolge erzielt, die allerdings im Vergleich zu China oder Thailand nicht so gigantisch sind. Eine Bambusbäuerin verdient zwischen ein und zwei Euro am Tag, eine Fabrikarbeiterin 3 bis 4 Euro. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen bei der Gesundheitsvorsorge schlecht. Der Grundschulbesuch ist kostenlos, weiterführende Schulen müssen bezahlt werden und sind somit für die Landbevölkerung unerschwinglich. Gesundheit und Rente müssen auch auf eigene Rechnung bezahlt werden.

Etikett/en:

Spielzettel 02.07.10

Eröffnungsklingeln mit Monticello vom Monty Alexander (p) Trio

Madeleine Peyroux (voc) – Blue Alert

Barney Kessel (g) – Moving Up

Les McCann (p) und Eddie Harris (ts) – Compared To What

Bobby Shew – Cubano Chant

Louis Sclavis (cl,bcl,ss) – divinazione moderna I; Kennedy in Napoli; Napoli’s Walls; il disegno smangiato d’un uomo

Billie Holiday (voc) – Am I Blue

Monika Herzig (p) Acoustic Project – One For The Box

Bugge Wesseltoft (p) – oH Ye

Kompaktscheibe der Woche: Louis Sclavis Napoli’s Walls (2003): Louis Sclavis (cl,bcl,ss.bs), Vincent Courtois (cello, electronics), Médéric Collignon (tp,horn,perc), Hasse Poulsen (g)