Kommentar 05.02.10
Erstellt von Armin | Abgelegt unter Jazzfrühstück
Einwanderung
Was ist ein Mensch mit Migrationshintergrund? Die Bezeichnung Ausländer ist diskriminierend, da falsch. Viel mehr sind diese Menschen nichtdeutsche Inländer. Eine Bezeichnung, die der Theologe und Autor Guillermo Aparicio geprägt hat und von Politikern wie Cem Özdemir übernommen wurde. Dieser Ausdruck trifft zu: es ist ein Mensch, der irgendwann die deutsche Staatsgrenze überschritten hat. Und er lebt dann in unserem gemeinsamen Staat. Trotzdem bleibt er Bürger zweiter Klasse. Ihm werden die gleichen Rechte vorenthalten, die jeder Deutsche hat. Das ist zum Beispiel das Wahlrecht. Und das nur, weil er keinen deutschen Paß besitzt. Diesen zu bekommen ist nicht leicht. Man muß zum Beispiel dußlige Fragen beantworten bei diesem Einbürgerungstest. Bürger, die aus der europäischen Union stammen haben es leichter mit der Politik, wie solche die von außerhalb kommen, zum Beispiel die Türken. Und das ganze Ausländerrecht und die Behörden sind voller Schikanen. Eingewanderte Menschen sind unerwünscht, obwohl wir auf diese Menschen angewiesen sind. Der Begriff Zuwanderung wurde von der bayrischen Staatspartei erfunden. Hiermit ist dieser Gruppe klar gesagt: ihr seid nur geduldet. Denn ein Zugewanderter bleibt nicht, man kann ihn abschieben. Ein Eingewanderter jedoch will seine Heimat für den Rest seines Lebens im neuen Staat begründen. Es ist ein Menschenrecht für jeden Erdbürger, dort zu wohnen, wo er es wünscht. Natürlich kann man Einwanderung regeln. Man muß sich aber auch im Klaren sein, daß es nur deshalb weltweit Flüchtlinge gibt, da sie eine Folge falscher Politik sind, die auch von unserem Staat mit verantwortet wird. Daß deswegen zigtausende Menschen sterben, weil sie dieses Recht in Anspruch nehmen und bei der Flucht ihr Leben verlieren. Kein Mensch will seine Heimat, in die er geboren wird, verlassen. Nur zwingen die Umstände, die die Person nicht zu verantworten hat, oft zur Flucht, um den eigenen Hungertod zu vermeiden oder wenn Vergewaltigung, Verstümmelung, Folter und Ermordung durch die Handlanger ihrer Regierungen drohen. Behandeln wir doch unsere Mitmenschen mit anderer Hautfarbe mit Respekt, sie sind oft traumatisiert oder leiden unter ihrer Ausgrenzung. Sie sind eine Bereicherung für uns, auch wenn sie nicht aus einer Stadt, sondern vom Land kommen.
Etikett/en: Aufsatz, Flüchtlinge, Kommentar
Spielzettel 29.01.10
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Eröffnung mit Monty Alexander (p) Trio – Monticello
Elis Regina (voc) – Menino das Laranjas
Elis Regina /Antonio Jobim – Triste
Kansas City Six – Good Morning Blues
Marty Cook (tb) Group – Trapeze
Fred Astaire (voc) – Steppin’out With My Baby‘
Medeski, Martin and Wood – Just Like I Pictured It
McCoy Tyner (p) Trio – Latino Suite
Henri Texier (b) Azur Quartet – Simone Signoret; Don’t Buy Ivory Any More; Mashala
Kompaktscheibe der Woche: ‚An Indian’s Week‘ vom Henri Texier Azur Quartet (1993) mit Henri Texier (b), Glenn Ferris (tb), Bojan Zulfikarpasic (p), Tony Rabeson (dr)
Japan
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Die Provinzstadt Yubari ist seit 3 Jahren als erste Stadt in Japan überhaupt Bankrott. Der Einwohnerschwund im zweitreichsten Land der Erde ist an diesem Ort sehr hoch. Die Bevölkerung veraltert zusehends, viele Häuser bleiben unbewohnt. Früher war diese Stadt auf der Insel Hokkaido bedeutender als Sapporo. Ein Restaurant an der Hauptstraße von Yubari wird nach vier Generationen wohl in absehbarer Zeit aufgeben müssen, da die Kunden ausbleiben. Selbst Reporter aus der riesigen Hauptstadt Tokyo interessieren sich für die Probleme der Bewohner von Yubari, weil die dortige Entwicklung Beispiel gebend für das ganze Land ist. Früher lebte die Stadt vom Bergbau, der schon vor langer Zeit eingestellt wurde. Bemühungen, Fremdenverkehr anzuziehen, blieben ohne Erfolg.
Etikett/en: Japan
Jemen
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Im Norden des Jemen herrscht Krieg zwischen der Staatsarmee und schiitischen Aufständischen, die nach der offiziellen Meinung aus dem Iran finanziert werden. Dafür gibt es jedoch keine Beweise. Wie immer bei einem Gemetzel leidet auch die Bevölkerung dort darunter. Die Opfer dieser Gewalttaten müssen in überfüllten Flüchtlingslagern leben und froh sein, wenn sie dort nach langem Warten ein Zelt zugeteilt bekommen. Verletzte könen nicht versorgt werden, die Menschen sind traumatisiert. Jeweils 100 Kinder bilden viel zu große Klassen in der provosorischen Schule eines Lagers . Die Menschen sind verzweifelt, ihr Haus und Hof wurde zerstört, sie können froh sein, wenn sie in einem Lager unterkommen können. Viele junge Männer dort sind aufgestachelt mit in den Krieg zu ziehen. So kommt es, daß sie sich in Massen unter großer Begeisterung für die Interessen der Regierung als Soldaten einziehen lassen. Und am Ende gewinnt bei solchen Zerfetzungsaktionen, was ein Krieg ja ist, wie immer nur eine kleine Gruppe, die daran bestens verdient. Und alle anderen haben das Nachsehen und einige verlieren am Ende ihr Leben oder werden am Körper und an der Seele verstümmelt .
Etikett/en: Jemen
volxmusik 06.02.10
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Zu Gast waren Carol Bergin und Johannes Lauterbach, beide aus Tübingen und von der globalisierungskritschen Initiative Colibri. Sie berichteten vom fünften Stuttgart Open Fair, das beide federführend im zweiten Jahr organisierten. Auf dem Schloßplatz standen Zelte, im Hauptzelt wurden Übertragungen geboten, Reden und Musik. Darüber hinaus gab es 60 Infostände von Organisationen zum Thema Globalisierung aus Stuttgart. Und im Kulturzentrum Forum 3 fanden Arbeitsgruppen statt. Carol und Johannes sind viel herumgereist, haben bei der Welthandelsorganisationstagung in Doha in Arabien gemeinsam mit nur 60 Vertreterinnen von Nichtregierungsorganisationen den Mächtigen die Stirn geboten. Dort kennengelernt hatten sie den französischen Schafbauern José Bové, die Inderin Vandana Shiva und weitere Leuchtfiguren der Bewegung, die dann auch nacheinander ins Forum 3 geladen wurden. Des weiteren nahmen beide Teil am zweiten Weltsozialforum in Porto Alegre und waren bei Treffen der acht führenden Weltwirtschaftsmächte dabei. Beide sind schnell zu Hoffnungsträgern erwachsen, da sie bei diesen Veranstaltungen oft nur die einzigsten Deutschen waren. Und Deutschland ist ja sehr wichtig bei Fragen, die unseren Planeten betreffen, aufgrund seiner geballten Wirtschaftsmacht. Leider konnten in der Sendung die zahlreichen Kongresse nicht aufgezählt werden, die Carol und Johannes gemeinsam zu diesen Themen veranstaltet haben. Wenn du einen Mitschnitt dieser Sendung haben willst, schicke ich ihn dir gerne auf dem Postweg auf zwei Kompaktscheiben (120 Minuten) zu.