Eleanor und Colette

Wieder einmal hat sich die Traumfabrik den Verrückten gewidmet. In diesem ursprünglich 55 Stufen benannten Kinofilm spielt Helena Bonham Carter eine Verrückte und Hilary Swank eine Rechtsanwältin und ehemalige Seelenpflegerin. Beide freunden sich im Lauf der Geschichte an. Es beginnt damit, daß Eleanor 1985 in San Francisco in ein Seelenkrankenhaus verfrachtet wird. Dort wird ihr ungefragt und ohne Arzt eine Spritze verpaßt (die chemische Zwangsjacke) und im Isolationszimmer zurückgelassen ohne Kontakt zu den Pflegerinnen. So muß sie auf den Boden pinkeln. Später ruft sie das Anwaltsbüro an, und Colette kommt und bringt ihren Fall bis vor den obersten Gerichtshof in Kalifornien. Der Fall steht stellvertretend für 150.000 Patientinnen.

Eleanor bekommt zwar Recht, was auch einem Professor zu verdanken ist, den Colette von Anfang an einschaltet, kann sich neue Möbel kaufen, aber sie stirbt bereits im Alter von 47 Jahren an den Folgen der Seelenmedikamente. Beide Schauspielerinnen spielen wunderbar engagiert und produzierten den Film mit. Und die Geschichte ist nicht erfunden.

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Wayne Shorter

Jazzfreundinnen hören bei diesem Namen auf: das Wayne Shorter Quartet kam am 9.7.17 nach Stuttgart in den Hegel-Saal. Der größte lebende Musiker, so der ehemalige Kulturstaatssekretär Jürgen Walter (Bündnis 90/Die Grünen), mittlerweile 84 Jahre alt, ist der Tenor- und Sopransaxophonist Wayne Shorter, ein Afro-Amerikaner. Die Ansage von Jazzprofessor Mini Schulz überschlug sich: es kommt nun die beste Gruppe des Planeten. Beide Prominente haben nicht ganz unrecht. Miles Davis hatte Jahre Überredung gebraucht, bis er den Buddhisten Wayne in sein zweites Quintett integrieren konnte.

Wayne Shorter spielt mit seinem Quartett nun schon über 20 Jahre zusammen, es gibt wenig offizielle Dokumente aus dieser Zeit: Die anderen Drei sind Danilo Perez am Klavier, Jon Patitucci Kontrabaß und Brian Blade Schlagzeug. Es war ein sehr gehaltvolles, bedächtiges Konzert, bei dem selten die Gäule durchgingen. Wayne saß die gesamte Dauer auf dem Stuhl, war hochkonzentriert und blies schöne Linien. Dieses Quartett zu hören, ist einfach ein Hochgenuß. Langeweile kam nie auf. Hochspannend. Und der Zeremonienmeister war gut gelaunt und in Hochform.

Es war eine Erinnerung an den Jazz-Gipfel, der 1993 in die Jazz Open überging, ein Doppelkonzert zu veranstalten, den vor Wayne spielte Kubas bekanntester Klavierspieler Chucho Valdés ebenfalls mit einem Quartett, das aus Schlagzeug, Kontrabaß, Perkussion und Klavier bestand. Allein dieser Auftritt war die teuren Eintrittskarten wert. Leider wurden die Musiker einzeln nicht bekannt gegeben, aber sie lieferten ein Dauerfeuer von Rhythmen und Melodien ab. Chucho spielte Chopin, Debussy, Rachmaninow, bevor er in Improvisationen über deren Themen versank. Dieser Mann ist einfach ein Großer, der ehemalige Kopf der kubanischen Jazz-Formation Irakere.

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Unerkannte Heldinnen

Derzeit im Kino der Autorenfilm von Theodire Melfi mit dem aus dem Englischen übersetzten Titel: versteckte Figuren. Es geht hier um eine Episode in den 60er Jahren, als drei beispielhaft ausgewählte Mathematikerinnen die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA umkrempeln, den Sowjetrussen ein Schnippchen schlagen und letztendlich dafür sorgen, daß die Vereinigten Staaten auf dem Mond landen. Aufregend dabei die Abenteuer, die die drei Frauen wegen ihrer Hautfarbe überwinden müssen. Denn sie sind Afroamerikanerinnen und als solche in der Machohochburg NASA mit dem Leiter, den Kevin Costner spielt, unerwünscht. So muß die Hauptdarstellerin für jeden Toilettengang 40 Minuten aufbringen, da sie in ein Nachbargebäude rennen muß, in dem es erlaubt ist, als braunhäutiger Mensch auf das Örtchen zu sitzen.

Nicht nur wurden die Afrikanerinnen ihrer Heimat beraubt, um im glücklichen Fall, die Überfahrt zu überleben, und Sklavin zu werden, jede Menge Haß der Rassistinnen ertragen zu müssen. Nein, mit der Hackordnung rosahäutiger Mann, rosahäutige Frau, braunhäutiger Mann , braunhäutige Frau ist es logisch, daß die Leistung der Nachfahren der Sklavinnen ignoriert werden und diese das Nachsehen haben bis heute. Die Rassentrennung wurde erfunden und die Bürgerrechtsbewegung hat diese dann offiziell beendet, wirklich jedoch nie aus den Köpfen der Regierenden herausgebracht. Mitproduziert hat den Film der glückliche Pharell Williams, der auch mit Hans Zimmer für die Musik des Films verantwortlich zeichnet. So strahlt der Streifen jede Menge Hoffnung aus, denn Glücklichsein ist die Wahrheit.

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Donald Trump

Der Kandidat der Kons in den Vereinigten Staaten wird von den bildungsfernen Menschen gewählt, die rechtsextreme Sender wie Fuchs gucken. Der teuerste Medienfritze des Planeten, Rupert Murdoch, hat es mit seiner Tee Feier nicht geschafft Barack Obama wegzuputschen. Diese Typen sind in die Wälder gegangen um zu üben, wie mensch den Professor im Weißen Haus am Besten abknallt. Nur weil er die falsche Hautfarbe hat und kein Bauer ist wie der wiedergeborene alkoholkranke George Walker Bush.

Der Verbrecher Trump, der ein völliger Versager ist, schließlich hat er die Baufirmen nie bezahlt, die seine bescheuerten Hochhäuser zusammengebastelt haben, wird die Wahl knapp gegen Hilary gewinnen. Schließlich hat er Werbezeit in den Medien über 2 Milliarden Dollar geschenkt bekommen. Und dann zum amerikanischen Präsidenten gewählt, wird er sein Amt erst gar nicht antreten, denn die jährlich 125.000 Dollar Gage sind für ihn nur Erdnüsse, diesen Betrag ergaunert er sich an einem Tag mit seinen dubiosen Geschäften.

Trump ist ein Held wie alle Desserteure. Er hat sich vor dem Krieg in Vietnam gedrückt, zu Recht. Jeder Mensch, der nicht in den Krieg zieht, ist ein guter Mensch. Das hat er im Übrigen mit Jüngelchen Bush gemein.

Hilary ist gut beraten, wenn sie Bernie Sanders, Jesse Jackson, Oprah Winfrey und Michelle Obama in ihr Schattenkabinett aufnimmt. Nur so hat sie eine Chance, gegen die Fönfrisur zu gewinnen.

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Lincoln

Nun hat der bekannteste Hollywood-Regisseur Steven Spielberg einen Film über den amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln gedreht. In der Hauptrolle spielt Daniel Day-Lewis Lincoln und bekam dafür jüngst seinen dritten Oscar. Anfangs kommt der Streifen mit etwas wirren Dialogen daher, die Zuschauerin kann die unterschiedlichen Akteurinnen nicht ganz mit ihrer politischen Botschaft verstehen.

Im Mittelpunkt des zweieinhalbstündigen Werkes steht die zweite Amtszeit von Lincoln, in der das Repräsentantenhaus die Sklaverei abschafft. Der Film beleuchtet die teilweise Bestechung der Abgeordneten für ihre Stimme gegen die Sklaverei von 4 Millionen Afrikanerinnen in den Vereinigten Staaten. Der vierjährige blutige Bürgerkrieg zwischen den Nord- und Südstaaten geht zu Ende, wir schreiben 1865 und nach vielen Hochs und Tiefs gibt es die ersehnte Mehrheit im Parlament gegen die Sklaverei. Kurz nach der gewonnen Abstimmung, mit der Lincoln sich verewigt hat, wird er in einem Theater erschossen.

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