Kommentar 19.11.10

Unterschicht

Diese Bevölkerungsgruppe äußert sich zum Beispiel durch Bahnfahrende, die zu später Stunde oft die Gelegenheit wahrnehmen, zeitungslesende Zeitgenossinnen anzupöbeln. Ist dies doch die einzigste Möglichkeit im Alltag, seinen Unmut über Bildung kundzutun. Wenn mensch überhaupt noch ab und zu in die Schule geht, wird dies genutzt, um die Lehrerinnen zu schikanieren. Denn Schweineesser sind ja widerwärtig. Wir sind die Besten. Ist mensch spätabends in der Bahn in seine Lektüre vertieft, muß mensch gelegentlich oft um seine körperliche Unversehrtheit bangen, da sich hier ja wie sonst nirgendwo die Gelegenheit bietet, es denen da oben zu zeigen. Abgesehen davon, daß jemand, der öffentliche Verkehrsmittel benützt nicht unbedingt der Oberschicht angehört. Denn die hat einen Panzer zur Fortbewegung und muß sich nicht mit dem Fußvolk auseinandersetzen. Daß bildungsferne Menschen nach oben aufsteigen, ist ausgeschlossen. Sie taugen noch dazu, Steuern zu zahlen und die Knäste zu füllen. Denn irgendwoher braucht der Staat ja seine Legitimation. Alle Regierungen der Welt sind dazu da, die Reichen vor den Armen zu schützen.

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Afghanistan

Die amerikanischen Soldaten, die hier stationiert sind, kommen in das Land, um zu töten. Einerseits sind sie sehr gut bezahlt, andererseits kommen viele Überlebende als körperliche und seelische Krüppel nach ihrem Kampfeinsatz zurück in ihre Heimat. Die meisten Opfer im Land entstehen durch die Landminen, die während 30 Jahren Krieg im gesamten Land verteilt sind. Spürt man Taliban auf, werden sie durch unbemannte Flugzeuge, über Satelliten gesteuert, getötet. Dabei gibt es auch viele unschuldige Opfer, mit denen sich die Aufständischen umgeben, um die Amerikaner in der Öffentlichkeit schlecht dastehen zu lassen. Einheimischen, die mit den Besatzungsmächten zusammenarbeiten, wie zum Beispiel die Dolmetscher, wird bei der nächstbesten Gelegenheit durch die Taliban die Kehle durchgeschnitten. Trotz der hochgerüsteten teuersten Armee der Welt hat sich seit dem Einmarsch der Truppen kaum etwas für die Einheimischen verbessert. Diese hatten sich schon immer gegen jegliche Eindringlinge zu wehren gewußt, waren es Russen oder Amerikaner. Eine Lösung für die friedliebenden Menschen, Frauen und Kinder ist nicht in Sicht. Alle leiden hier sehr unter dem brutalen und perversen Krieg.

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Simbabwe

Präsident Robert Mugabe hat sein Land in den vergangenen 30 Jahren seiner Regierung in die Mißwirtschaft und Korruption geführt. In dem an Rohstoffen reichen Land begann vor 10 Jahren die Vertreibung der rosahäutigen Bauern. Damals war das Land die Kornkammer Afrikas. 2008 forderte eine Cholera-Epidemie 4000 Tote und 100.000 Infizierte. Mugabe ließ ein paar Hilfsorganisationen aus Europa in das Land, um die Wasserproblematik von außerhalb unter Kontrolle zu bringen. Viele Menschen leiden unter ihrer Regierung, sie haben kein Wasser und keinen Strom und leben in unwürdigen Behausungen. Kaum eine Bürgerin traut sich unter der massiven Präsenz der Geheimdienste etwas gegenüber Außenstehenden gegen diese Zustände zu äußern. Vereinzelt darf nun seit Kurzem aufgrund internationalem Druck die Opposition mitregieren. Doch ändert das alles nichts an der Tatsache, daß die Regierung unter Mugabe alles andere als gut war für die Bevölkerung egal welcher Hautfarbe.

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